Was du aus deinem Trainingsjahr lernen kannst: Analyse & Anpassung
Der jährliche Performance-Check für ambitionierte Athlet:innen
Viele Athlet:innen setzen sich jedes Jahr neue Trainingsziele — mehr Kraft, mehr Muskelmasse, weniger Körperfett oder bessere Leistung. Doch nur wenige nehmen sich Zeit, das Jahr rückblickend zu analysieren.
Wenn du langfristig stärker und besser trainieren willst, dann ist Reflexion genauso wichtig wie Training selbst.
Dieser Artikel zeigt dir, wie du dein Trainingsjahr strukturiert auswertest, Fehler identifizierst und daraus klare Schritte für das kommende Jahr ableitest.
Warum eine Jahresanalyse wichtig ist
Ohne Analyse trainierst du nach Gefühl — und Gefühl kann täuschen.
Eine strukturierte Rückschau hilft dir:
Fortschritt sichtbar zu machen
Schwachpunkte zu erkennen
Training smarter zu planen
Routine statt Zufall aufzubauen
Plateaus langfristig zu vermeiden
Reflexion schafft Orientierung. Anpassung schafft Fortschritt.
Schritt 1: Rückblick auf deine Ziele
Bevor du bewerten kannst, musst du definieren, was du eigentlich erreicht wolltest.
Frage dich:
Welche Ziele hattest du zu Beginn des Jahres?
Waren diese Ziele messbar oder eher allgemein?
Hast du sie komplett, teilweise oder gar nicht erreicht?
Es geht nicht darum, sich Vorwürfe zu machen — sondern die Realität sichtbar zu machen.
Schritt 2: Analyse deines Trainingslogs
Wenn du dein Training dokumentiert hast (App, Tabelle, Notizen oder Trainingstagebuch), ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, die Daten auszuwerten.
Achte besonders auf:
Trainingsvolumen: (Sätze x Wiederholungen x Gewicht x Kadenz)
Intensität: RPE, Prozent des 1RM
Frequenz: Wie oft hast du Hauptlifts trainiert?
Plateaus: Wann kam Stillstand und warum?
Verletzungen oder Schmerzen: Gab es Muster?
Deloads: geplant oder erst bei Erschöpfung?
Hier entstehen wichtige Erkenntnisse — nicht aus Vermutungen, sondern aus Daten.
Schritt 3: Fehleranalyse ohne Drama
Die meisten fortgeschrittenen Athlet:innen scheitern nicht am Willen — sondern an fehlender Struktur.
Typische Gründe, warum Fortschritt ausbleibt:
Zu wenig Progression oder zu viel Variation
Unregelmäßiges Training
Fehlende Regeneration
Kein klares Ziel
Trainieren nach Stimmung statt Plan
Wähle maximal drei Bereiche, die dich am meisten blockiert haben — und arbeite gezielt daran.
Schritt 4: Neue Ziele setzen
Jetzt kommt der wichtigste Teil: Ziele für das nächste Jahr definieren.
Nutze die SMART-Formel:
Spezifisch: „+10 kg beim Deadlift“
Messbar: dokumentiert und überprüfbar
Attraktiv: es muss dich motivieren
Realistisch: zum Level passend
Terminiert: klarer Zeitraum
Erstelle zusätzlich:
Status Quo
Hauptziel
Zwischenziele
Prozessziele (Handlungen)
Beispiel:
Hauptziel: 200 kg Deadlift bis Dezember
Zwischenziel: 5×5 bei 160 kg
Prozessziel: 2 Deadlift-Einheiten pro Woche
Schritt 5: Anpassung deiner Trainingsstrategie
Mit den neuen Erkenntnissen und Zielen passt du dein Training an.
Frage dich:
Brauche ich mehr Volumen oder mehr Intensität?
Muss ich weniger variieren oder gezielter trainieren?
Ist meine Periodisierung sinnvoll aufgebaut?
Sind Deloads geplant — nicht reaktiv?
Hier entsteht das Fundament für dein nächstes stärkeres Jahr
Fazit
Dein Training wird besser, wenn du bewusst und strukturiert reflektierst.
Nicht jeder Trainingsmonat ist perfekt — aber jeder enthält wertvolle Informationen.
Fortschritt entsteht nicht nur im Gym — sondern auch in deiner Planung, Analyse und Anpassung.
Abschlussfrage
Wenn dein nächstes Trainingsjahr dein bestes werden soll — was musst du ändern?